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MarTech Conference in Boston – Zusammenfassung und Ausblick

Inhaltsverzeichnis

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Die drei Leitbegriffe der Konferenz sind Marketing, Technologie und Management. Ich würde sie gerne umdrehen und zwar in folgende Reihenfolge: Management, Marketing und Technologie.

Die Konferenz hatte folgende Schwerpunkte:

1. Künstliche Intelligenz (in den verschiedensten Einsatzbereichen)

2. Interne Zusammenarbeit (Kollaboration)

3. Daten (GDPR, CDPs) sowie deren Nutzung

4. Automatisierung durch Digitalisierung

5. Wie finden Unternehmen Menschen, die sich in MarTech-Themen auskennen?

Fast 100 Tool-Anbieter waren in der Ausstellung anwesend. Was mir fehlte, was aber auch in Deutschland noch keine Konferenz umfassend aufgegriffen hat, ist das Thema Organisation und Prozesse, die sich auf Zielgruppen ausrichten. Denn alle sprechen vom „Aufbrechen der Silos“. Nur außer uns und unseren Kunden scheint das Thema wenige zu interessieren. Oder es fehlt der Mut darüber zu sprechen.

Was waren nach 2,5 Tagen intensiven Austauschs die Highlights:

  1. Es gibt mittlerweile weit über 200 sinnvolle Anwendungen mit Blockchain-Technologie.
  2. In Punkto Kollaboration und besserer Zusammenarbeit durch reibungslosere Prozesse plädierten die Redner dringend „Müll zu entsorgen“. D. h., alte Prozesse oder Prozess-Sackgassen weglassen (62% der Mitarbeiter halten Meetings für Zeitverschwendung)!
  3. Alle wollen agil sein, nur was das bedeutet und wie man wirklich agil ist, dass ist auch in US-Unternehmen nicht eindeutig. Wobei die Amerikaner eher einen Hang haben zu standardisieren. Das sieht jeder Besucher, wenn er essen gehen möchte. Es gibt wenige, aber sehr teure À-la-carte-Restaurants, dafür gibt es die extrem standardisierten „Restaurants“ à la McDonald’s, BonMe, Panera, Chipotle … wobei eines ist heraushebenswert: Innerhalb dieser Angebote wird clever eine Mass Customization angeboten. Diese führt dann zu extremen Preis-/Margenerhöhungen.
  4. Datengenerierung und -nutzung ist ein Dauerbrenner, wobei hier auch das Thema „Müll entsorgen“ mehrfach angesprochen wurde.
  5. Emotional das tun, was der Kunde erwartet, nicht wovon Unternehmen glauben, das es technisch möglich ist. D. h., nicht „um Teufel komm raus“ automatisieren, sondern nur dann, wenn ein weiterer Kundennutzen erzielt werden kann!
  6. Viele Gespräche zeigten, dass amerikanische Anwender ähnlich unsicher sind, wie wir es in Deutschland wahrnehmen. Die Entscheider sind unsicher, wie die technologische Roadmap aussehen muss. Wie sieht die IT-Landschaft der nahen Zukunft aus – Stackies, wie es die Amerikaner nennen? Zwei Firmen präsentierten ihre Ambition, von über 80 Tools auf nur acht bis zehn abzuspecken. Dem gegenüber steht die konträre Aussage „lieber auf Best of Breed“ zu setzen. Daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und passende Tools zu wählen, das ist eine weltweite Herausforderung.
  7. In diesem Zusammenhang freut uns sehr, dass die neutralen Auswahl-Berater in Amerika einen fast identischen Weg wählen wie wir von der 1A Relations GmbH.
  8. Das Thema DSGVO bzw. GDPR ist in den US-Unternehmen angekommen. Das zeigten verschiedene Vorträge. Trust One legte sehr gut Wert auf Reporting und Controlling. Der Experte von Gartner zeigte in seinem Vortrag das Dilemma der Datenkraken Amazon, Facebook, Google oder Apple auf. Er wies mit guten Ideen darauf hin, dass mit der Blockchain-Technologie Hoffnung besteht, diese extreme Mauertaktik der Großen aufzubrechen. Nebenbei kam heraus, dass in Kalifornien Mitte des Jahres ein neues Gesetz zum Schutz persönlicher Daten erlassen wurde. Die amerikanischen Kollegen gehen davon aus, dass dieses Gesetz sich bald amerikaweit durchsetzt.

Zwischenfazit:

Wenn ich die MarTech Conference als Ganzes betrachte, geht es auch um die Verringerung der Abstände zwischen den besten und den weniger guten bzw. schnellen Unternehmen. Die Diskrepanz nimmt auch in den USA zu. Es hat somit eine politische Dimension, vergleichbar mit dem „sich abgehängt fühlen“ mancher Bürger. Die großen Konzerne machen eh das, was sie wollen – dies zeigt sich in der Wirtschaft in gleichem Maße.

Daher ist es für KMU mehr denn je eine Aufgabe, sich der MarTech-Thematik zu widmen. Denn Unternehmen werden immer abhängiger von der Technik. Sie müssen diese nicht nur einführen, sondern auch beherrschen. Sonst werden sie von den größeren oder Amazon, Google & Co. zerdrückt. Das gilt für B2B und B2C.

Data Driven hat immer auch etwas mit Zahlen und messen zu tun. Also müssen die Ziele neu definiert und die Maßnahmen daran gemessen werden.

MarTech muss also einfacher, günstiger, demokratischer werden. AI darf keine Sache der großen Unternehmen sein, sondern auch eine der KMU. Es muss vieles noch einfacher werden und leichter zu nutzen.

Auf der anderen Seite ist auch eines klar: Sowohl in Amerika als auch in Europa wird sich lieber mit der Technik als mit dem Kunden beschäftigt. Die Technik gibt einem das Gefühl kundenorientiert zu sein. Und das ist ein fataler Fehlschluss. Zuerst muss die Kultur und Kundenorientierung geprüft und notfalls verändert werden. Erst dann ergibt der Einsatz von Technik Sinn.

D. h., viele CEOs müssen viel mehr auf „weniger ist mehr“ setzen (weniger Projekte, die dafür perfekt aus- bzw. eingeführt werden). Machen Sie es dem Kunden so einfach wie möglich und „knallen Sie Ihren Mitarbeitern die Tools nicht auf den Tisch“ und hoffen, dass dabei etwas herauskommt!

Fazit:

Weniger ist mehr. Richten Sie sich konsequenter am Kunden aus und befreien den Erfolg vom Zufall! Beschäftigen Sie sich weniger mit sich selbst, sondern mehr mit den Kunden!

Auch interessant: Flippe durch die CRM-/ MarTech-Magazine vom Captain of Relationship Management

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