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Apple und Salesforce – eine Ehe für den Himmel oder „zur Hölle“ mit dem Größenwahn?

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Die Erwartungen an die strategische Partnerschaft zwischen Apple und Salesforce sind hoch. Erfahren Sie, was der Schritt für Sie bedeutet!

Offizielles Ziel der Partnerschaft ist, wie bereits berichtet, eine Verbesserung des Kundenmanagements durch eine exklusive Verzahnung der beiden Entwicklungsplattformen. Der Pressemitteilung zufolge hat die Partnerschaft folgende drei Schwerpunkte:

  1. Native Salesforce iOS-Apps für Unternehmen:
    Salesforce wird in Zusammenarbeit mit Apple die Salesforce Mobile App so umgestalten, dass Kunden mit Apple-Funktionen wie Siri Shortcuts, Face ID und Business Chat reichhaltige Erfahrungen exklusiv auf iOS erhalten.
    Außerdem wird Salesforce die erste Trailhead Mobile App vorstellen, zuerst auf iOS. Die Partner werden zusätzlich leistungsstarke iOS-Apps für Branchen und kleine Unternehmen bereitstellen, die ihren spezifischen Kundenanforderungen gerecht werden.
  2. Unterstützung von Salesforce-Entwicklern für iOS:
    Apple und Salesforce entwickeln das erste Salesforce Mobile SDK, das für Swift, Apples intuitive, moderne Programmiersprache, optimiert ist. Das native SDK ermöglicht es Unternehmen und Entwicklern, Apps für iPhone und iPad auf der Salesforce Lightning Platform zu entwickeln und bereitzustellen. Sie können zu den iOS-Apps für Unternehmen im App Store hinzugefügt werden.
  3. Beschleunigtes Lernen für Entwickler und Karrierewachstum:
    Apple und Salesforce ermöglichen es Entwicklern – mit jedem Bildungsstand oder Hintergrund – Fähigkeiten für die Arbeitsplätze von heute und morgen zu erlernen. Zur Unterstützung des Entwicklerlernens und des Karrierewachstums führt Apple einen neuen Einstieg in die Entwicklung von iOS-Apps ein, der jedem beibringt, wie sich mit Swift native iOS-Apps in Xcode erstellen lassen.

Was ist meine aktuelle Einschätzung dazu?

Bereits die Abbildung der „neu gestalteten“ Salesforce Mobile App in der Pressemitteilung spricht Bände. Im Display ist ein „Siri daily briefing“ angezeigt. Der Inhalt: „Salesforce sagt: ‚Hallo, das Quartal hat nur noch zehn Tage und du brauchst 735,907 Dollar, um deine Quote zu erfüllen. Innerhalb Deiner fünf Meetings heute hast Du 1.3 Millionen in der Pipeline. Dein erstes Meeting ist um 11 Uhr bei … ‘“. Dies versinnbildlicht geradezu die amerikanische Philosophie: Es geht stramm und zackig zur Sache. Der Mitarbeiter bekommt von seinem iPhone klar gesagt, was er als Erstes und nächstes zu tun hat. Das ist je nach Kultur gut, oder eben auch schädlich.

Sicher überwiegt die Freude, dass sich Apple und Salesforce als Partner ergänzen. Das kann für den User – hier sind Kunden als auch Anwender gemeint – extreme Vorteile bieten. Wenn Geräte und Software harmonisch zusammenarbeiten, dann vermeidet diese Kombination die viel zitierten Systembrüche oder -Abbrüche. Mein Lieblingsthema „Outlook als Effizienz-Verhinderer“ wird damit ausgehebelt. Zudem können die Prozesse, die eine Person selbst verantwortet, reibungslos ablaufen. Das Rein- und Rausspringen über mehrere Apps, Mehrfacheintragungen dürften der Vergangenheit angehören. Die Schnelligkeit nimmt zu, das ist sicher ein klarer Vorteil.

Apple steht schon immer für sehr gute Usability und Experience. Salesforce schafft das in den Verkaufsshows zu demonstrieren, in der Realität hinkt dieses Versprechen entweder noch hinterher oder muss sich sehr teuer durch aufwendiges Customizing erkauft werden. Die Erwartung an das neue „Liebespaar“ sind dementsprechend hoch. Aus diesem Grund wird in der Pressemitteilung von dem schon durchgeführten Redesign der Salesforce Mobile App gesprochen.

C-Level-Aspekte

Das Thema hat mehrere interessante C-Level-Aspekte. Dies sind in erster Linie folgende Punkte:

  • Ich fange mal mit dem „unsexiest Point“ an. Wer sich für die Kombi entscheidet, sollte dringend vorab Betriebsrat und Datenschutz einschalten. Denn eines ist klar: Der Vorteil, dass hier zwei Giganten alles in die Waagschale werfen und die Vernetzung der Systeme mit viel (Eigen-)Lobhudelei anpreisen, ist aus Sicht der DSGVO sicher ein Risiko. Daten über Mitarbeiter und Kunden werden hin- und hergeschoben und vernetzt, wie es nur in den kühnsten Träumen eines Analytikers vorstellbar ist. Nur ist das wahrscheinlich (das ist eben zu prüfen) nicht alles in Europa so machbar oder der Betriebsrat gibt sein Veto.
  • Das junge Ehepaar Apple-Salesforce bietet eine Entwicklungsumgebung an. Diese können Unternehmen zur Individualisierung ihrer Anwendungen nutzen. Das erfordert jedoch auch, dass das Unternehmen selbst solche Kompetenzen an Bord hat. Ergo: Wenn Sie diesen Weg gehen wollen, sichern Sie sich jetzt schon Consultants und Programmierer (eigene oder beim Dienstleister)! Es wird hier noch mehr als bisher zum Engpass kommen.
  • Eine Systementscheidung dieser Art bedeutet auch einen Weg in eine extreme Abhängigkeit. Die andere Seite der glänzenden Medaillen-Seite zeigt, dass Unternehmen sich auf Gedeih und Verderb auf diese Lösung einschwören müssen. Das muss jedem klar sein. Daher sollten Unternehmen vor der Vermählung mit diesem Duo die langfristigen Kosten und den Nutzen gut abwägen!
  • Auf der anderen Seite profitiert jedes Unternehmen, das sich für diesen Weg entscheidet, von sicherlich der größten und leidenschaftlichsten Entwicklergemeinschaft. Denn sowohl Apple als auch Salesforce bringt eine unglaubliche Fangemeinde von Entwicklern mit ins Spiel. Und viele weitere werden sich durch diese „Ehe-Ankündigung“ dazugesellen.
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